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März 1, 2017
Kategorie: General
Erstellt von: Uranus

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Wrack-Exkursion auf der Ostsee vor Rügen

Torsten und Timo hatten sich eine Wrack-Exkursion auf der Ostsee vor Rügen ausgesucht und gebucht. Es sollte zum Panzerkreuzer „Undine“ und zum Kreuzer „Wacht“ gehen. Der gut erhaltene kleine deutsche Kreuzer „S.M.S. Undine“ aus dem 19. Jahrhundert liegt vor Kap Arkona in etwa 48 Metern Tiefe in der Nähe der Kadettrinne. Die „Undine“ war 104 Meter lang, wurde 1902 gebaut und 1915 durch ein englisches U-Boot versenkt. Der deutsche Kreuzer „S.M.S. Wacht“ mit einer Länge von 85 Metern liegt etwa 13 km vor dem Kap Arkona in 42 Metern Wassertiefe. Die „S.M.S. Wacht“ wurde 1901 bei einem Flottenmanöver von der Panzerkorvette „S.M.S. Sachsen“ mittschiffs gerammt und sank.

Die Wrack-Exkursion fand am Wochenende vom 19. bis 20. August 2017 statt. Die Anreise erfolgte bereits am Freitag, dem 18. August, mit Übernachtung an Bord. Als Safarischiff diente die MS Gotland, ein 31 Meter langer Motorsegler, der schon 1942 als Kriegs-Fischkutter vom Stapel gelaufen ist. An Bord waren der Kapitän, ein Bootsmann und 10 Taucher. Da es in größere Tiefen gehen sollte, war ein Trimix-Brevet Voraussetzung zur Teilnahme. Von den 10 Tauchern waren 4 mit Kreislauf-Tauchgeräten, die anderen Taucher mit Doppel-12ern ausgerüstet. Die Taucher waren auf zwei Kabinen aufgeteilt, eine Kabine für 4 Taucher, die andere Kabine für 6 Taucher. Da neben dem Kapitän nur ein Bootsmann für alles zuständig war, mussten die Taucher häufig mit zur Hand gehen und sich gegenseitig helfen.

Leider spielte der Wettergott nicht mit, es blies kräftig und das Schiff tanzte in den Wellen. Unter diesen Bedingungen war es leider nicht möglich, Tauchgänge an der „Undine“ oder der „Wacht“ zu unternehmen, zu gefährlich. Also wurden am ersten Tag 2 Tauchgänge im Wind- bzw. Wellenschatten von Rügen in relativ geringer Tiefe durchgeführt. Der 1. Tauchgang führte zu den Resten der „Auguste“ auf 20 Metern Tiefe, der 2. Tauchgang war an der „Amazone“, ein ca. 30 Meter langer Stahlfrachter auf 20 Metern Tiefe, der 1920 gesunken ist. Obwohl weder der Kapitän noch der Bootsmann Taucher sind, klappte das Absetzen und Aufnehmen der Taucher an den Tauchplätzen trotz der widrigen Umstände sehr gut. Leider konnte das Schlauchboot nicht benutzt werden, da es defekt war. Durch das aufgewühlte Wasser war die Sichtweite unter Wasser nur etwa 3 Meter.

Nach den Tauchgängen am Samstag wurde der Hafen von Sassnitz angelaufen. Da die Taucher auf der gegenüber liegenden Seite von Rügen bei der Wittower Fähre an Bord gegangen waren, mussten irgendwann die Autos geholt werden. Das bot sich schon am Samstag an, da dann am Sonntag keine Zeit mehr dafür geopfert werden musste.
    
Am letzten Tag, dem Sonntag, folgte dann noch ein Tauchgang ebenfalls im Wind- bzw. Wellenschatten von Land am „Fliegenden Holländer“, ein 20 Meter langer Holzfrachter auf 28 Metern Tiefe. Mittags wurde dann wieder Sassnitz angelaufen, wo die Taucher von Bord gingen und die lange Heimreise antraten.

Durch die ungünstigen Witterungsbedingungen wurden die Erwartungen in diese Wrack-Exkursion leider nicht erfüllt. Weder die „Undine“ noch die „Wacht“ konnten betaucht werden. Für die Tauchgänge zu den kleinen Wracks in geringen Tiefen hat sich der teure Aufwand für Trimix nicht gelohnt. Aber das Wetter ist nun mal Glücksache.

Autor: Wulf

Bildquellen: marinetraffic.com
und Torsten